Heute durfte ich den Kinderschutzbund Langenfeld besuchen. Der Kinderschutzbund bietet neben vielen Angeboten für Kinder und Eltern noch einen schönen großen Kleiderladen mit Second Hand Bekleidung. Zudem ist der Kinderschutzbund der Träger von drei Standorten des offenen Ganztages an Langenfelder Grundschulen. Folgende Angebote hat der Kinderschutzbund Langenfeld in seinem Repertoire :
- Café „Mama Mia“
- Kinder Spiel Insel (leider aktuell geschlossen)
- PEKIP Kurse
- Familienberatung
- Begleiteter Umgang
- Babysitter Kurse mit Vermittlungsmöglichkeit
Die Mitarbeitenden berichteten, dass die Kinder sich während der Corona Pandemie sichtlich verändert hätten und gerade im sozialen Bereich Nachholbedarfe haben. Gerade im Bereich der kleinsten Kinder fällt die Eingewöhnung in die Kita oder bei der Tagesmutter aufgrund fehlender sozialer Kontakte deutlich schwerer. Bereits vor sechs Jahren habe ich den Kinderschutzbund besucht, um über Probleme im Bereich des offenen Ganztages zu sprechen. Ich durfte mir einige Standorte beider Träger ansehen. Es zeigte sich, dass alle Standorte viel zu klein sind, die Kinder aufgrund von Platzmangels nur 15 Minuten Zeit haben ihr Mittagessen einzunehmen und es keine Ruheräume zum zurückziehen gibt. Aufgrund dieser Erfahrungen konnten wir als SPD einen wichtigen Stein für die OGS ins rollen bringen. Es wurde im Schulausschuss viel gesprochen und es wurden von der SPD viele Anträge gestellt, die leider allesamt abgelehnt wurden. Die Verwaltung bildete dann einen Arbeitskreis aus Verwaltung, Trägern und Politik um eine Prioritätenliste zu erstellen.Bislang erfolgte lediglich der Ausbau der Paulus Schule.Der Ausbau an der Peter Härtling Schule in Reusrath wird in absehbarer Zeit starten. Ansonsten ist leider nicht viel passiert. Die Priorisierung schlummert in der Schubladen der Verwaltung.
In Anbetracht der Tatsache, dass 2026 der gesetzliche Anspruch auf einen Platz im offenen Ganztag kommt, rennt uns in Langenfeld die Zeit weg. Die meisten Standorte sind viel zu eng und müssen dringend erweitert werden. Wenn wir jetzt nicht langsam beginnen, erleben Eltern, Kinder und Mitarbeitende 2026 ihr blaues Wunder. Schon heute müssen Kinder abgelehnt werden, obwohl beide Elternteile berufstätig sind. Da es bereits teilweise eine Betreuungsquote von 80% gibt, ist es für Kinder die nicht im offenen Ganztag sind schwer soziale Kontakte zu pflegen.
Ein weiteres großes Problem ist der Fachkräftemangel. Obwohl der Kinderschutzbund selber ausbildet, hat man nicht genügen Mitarbeiter:innen. Es ist jedoch besonders schwierig, Mitarbeitende langfristig zu binden. Dies ist damit zu begründen, dass in dem Langenfelder OGS Modell lediglich Teilzeit Arbeitsplätze zur angeboten werden können. Viele Mitarbeiter:innen wandern in andere Städte ab, dort wird aufgrund der höheren städtischen Zuschüsse ein besseres Gehalt angeboten. Zudem können dort Vollzeitstellen angeboten werden, weil man einen rhythmisierten Ganztag eingeführt hat.
Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich für die tägliche Arbeit und den Einsatz für unsere Kinder bedanken.
