Die Kosten für ein Monatsticket im öffentlichen Personennahverkehr in Nordrhein Westfalen gehören im Schnitt zu den höchsten in Deutschland. So kostet z.B. ein Monatsticket in Köln oder Bonn 105 Euro, ein vergleichbares Ticket in der Bundeshauptstadt Berlin kostet 86 Euro. Selbst in München, wo die Lebenshaltungskosten deutschlandweit zu den höchsten gehören, kostet das Monatsticket nur 57 Euro. Zudem haben wir in NRW eine kaum zu durchschauende Wüste an Tarifen, für Außenstehende oder Gelegenheitsfahrer:innen kaum zu verstehen. Ich werde mich dafür einsetzen, einen landesweit einheitlichen Tarif zu schaffen, unabhängig von Grenzen eines Verkehrsverbundes.
„Im ersten Schritt fordern wir, dass Schüler:innen kostenlos den ÖPNV nutzen können.“
Momentan ist der Verwaltungsaufwand zur Überprüfung des Anspruches auf ein kostenloses Ticket für Schüler:innen sehr hoch, da je nach Jahrgangsstufe der Anspruch variiert. Zudem werden Kinder aus Familien, die sich das Ticket nicht leisten können ausgegrenzt, daher würde ein kostenloses Schüler:innenticket die Gleichstellung aller fördern. Der Preis für eine Fahrkarte für Auszubildende soll an den Preis für das Studierendenticket angepasst werden, bislang mussten Auszubildende den vollen Preis bezahlen.
„Auf mittelfristige Sicht halte ich einen steuerfinanzierten und damit für den Endverbraucher kostenlosen ÖPNV für unumgänglich, dafür werde ich im Landtag werben und mich einsetzen.“
Schon heute machen die von Kundinnen und Kunden bezahlten Fahrpreise nur etwa ein Drittel der Gesamtkosten für den ÖPNV aus. Der Rest wird sowieso schon über Steuergelder der Kommunen und des Landes finanziert. Ein steuerfinanziertes System würde jedoch die Kosten für die Verkehrsunternehmen und die öffentliche Hand massiv senken, z.B. durch den Abbau von Fahrscheinautomaten und durch weniger Logistikaufwand im Kontrollbereich. Zudem könnten sich die sowieso überlasteten Richter:innen an unseren Gerichten wieder um wirklich wichtige Dinge kümmern, nicht um Fahrgäste ohne Fahrschein.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Ausbau der Taktung und die Erreichbarkeit abgelegener Orte.
„Viele Orte sind bisweilen nicht oder nur schwer mit dem ÖPNV zu erreichen. Ich werde mich dafür einsetzen auch diese Stellen an den ÖPNV anzuschließen.“
Wir dürfen uns nicht davor scheuen alte Bahnstrecken zu reaktivieren, nur so können wir den Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern. Die Verlagerung ist ein wichtiger Baustein um unsere Klimaziele in NRW zu erreichen und unsere hoffnungslos überlasteten Autobahnen zu entlasten. Gerade unserer Metropolen müssen schneller, komfortabler und in kürzerem Takt miteinander verbunden werden. Nur so kann der ÖPNV eine echte Alternative zum Auto darstellen.
„Bahnhöfe und Haltestellen sind vielmals in schlechtem Zustand und stellen für Fahrgäste einen Angstraum dar. Ich werde mich dafür stark machen, dass Förderprogramme für marode Bahnhöfe aufgelegt werden.“
Die Aufzüge müssen regelmäßig kontrolliert werden, um eine dauerhafte Funktion sicherzustellen, zudem müssen diese videoüberwacht werden um sie vor Vandalismus zu schützen. Haltestellen von Bus, Bahn und Straßenbahn müssen flächenübergreifend mit Wartehäuschen und Sitzmöglichkeiten ausgestattet sein. Alle Haltestellen müssen barrierefrei sein und für jeden gut zu erreichen. Denkbar wäre auch eine Online Übersicht, in der sich Fahrgäste vorab informieren können, ob ein Aufzug in Betrieb ist oder nicht. So können unnötige Fahrten umgangen werden und Alternativbahnhöfe bereits vor Fahrtantritt ausgewählt werden.