Nordrhein – Westfalens Schulgebäude sind teilweise in einem miserablem Zustand und bieten Schüler:innen und Lehrer:innen keinen angenehmen Raum zum Lernen bzw. zum Arbeiten. Wir selber wissen es doch am besten, fühlt man sich an einem Ort oder Arbeitsplatz wohl kann man selber zu Höchstleistungen auflaufen. Gerade unsere Berufskollegs an denen sich junge Menschen fachgerichtet auf Ihren Beruf vorbereiten oder einen auf dem ersten Weg verpassten Abschluss nachholen sind oft in einem besonders schlechten Zustand.
Der Zustand eines Schulgebäudes darf nicht an der Postleitzahl des Standortes ablesbar sein.
In unserem südlichen Kreis Mettmann sind die Schulen meist in einem recht guten Zustand, da Langenfeld, Hilden und Monheim finanziell nicht ganz schlecht da stehen. Selbst hier gibt es jedoch einen Sanierungsstau an einigen Stellen. Schaut man jedoch über den Kreis hinaus findet man schon in Leverkusen ein Berufskolleg in miserablem Zustand und bieten keinen Wohlfühlraum. Dieses Berufskolleg wird von vielen Schüler:innen unseres Kreises besucht. Im November 2016, kurz vor der verlorenen Landtagswahl rief die damalige rot-grüne Landesregierung noch das Förderprogramm „Gute Schule 2020“ in Leben. Damit konnten Kommunen Gelder bei der NRW Bank abrufen um dringend nötige Schulsanierungen durchzuführen. Diese Gelder wurden seitens der Kommunen komplett in Anspruch genommen. Die darauf folgende christlich – liberale Koalition aus CDU und FDP lies dieses Programm leider auslaufen ohne eine Alternative zu bieten. Der Bau und die Instandhaltung der Schulgebäude sind Aufgabe der Kommunen.
Viele Kommunen sind jedoch finanziell derart schlecht gestellt, dass sie kaum das Nötigste aufbringen können, was für die Unterhaltung der Gebäude notwendig ist. Die SPD wird, eine Mehrheit im Düsseldorfer Landtag vorausgesetzt, das Sonderprogramm „Schulneubau und Sanierung“ ins Leben rufen. Hierfür sollen 2,5 Milliarden Euro bereit gestellt werden.
Neben den Sanierungen und Neubauten der Schulgebäude müssen sämtliche Gebäude auch für die Digitalisierung auf Kurs gebracht werden. Ob gebäudeweit verfügbares WLAN, digitale Whiteboards oder Beamer in allen Klassenräumen sind nur einige Dinge die für die Digitalisierung benötigt werden und von den Kommunen bezahlt werden müssen. Auch die Ausstattung von Schüler:innen und Lehrer:innen mit digitalen Endgeräten sind nicht von jeder Kommune gleichermaßen zu stemmen. Auch hier ist die Unterstützung des Landes dringend von Nöten. „Ich will das NRW Bildungsland Nummer eins wird“ so zieht Thomas Kutschaty, Spitzenkandidat der SPD in den Wahlkampf. Da ist es unumgänglich unsere Schulgebäude in einen hervorragenden Zustand zu versetzen und die Schule zu einem Ort des Wohlfühlens zu versetzen. Schultoiletten sind an vielen Stellen eine „No go Area“, Schüler:Innen möchten diese aufgrund des schlechten baulichen Zustandes nicht benutzen, teilweise trinken die Schüler:innen weniger, um nicht die Toiletten aufsuchen zu müssen.
Schüler:innen müssen die Schule gerne Besuchen und es nicht nur als ihre Pflicht sondern als eine Chance ansehen sich auf das spätere Leben vorzubereiten. Schüler:innen verbringen viel mehr Zeit in der Schule als früher. Grüne dafür sind die Betreuung der Grundschulkinder im offenen Ganztag oder die Errichtung von Gesamtschulen als Ganztagesschulen im Sekundarbereich. In Anbetracht der Tatsache, dass es ab dem Jahr 2026 den Anspruch auf einen Betreuungsplatz im offenen Ganztag gibt, müssen an vielen Standorten Gebäude zusätzlich zur nötigen Sanierung um – oder neu gebaut werden. Der offene Ganztag darf für unsere Kinder kein Ort der Verwahrung werden sondern muss den Kindern Raum zum Spielen, Entspannen, Lernen bieten. Jedes Kind nutzt die „freie“ Zeit an den Nachmittagen im offenen Ganztag anders. Die Schwierigkeit wird es sein, jedem Kind den geeigneten Raum zu bieten. „Es bringt doch überhaupt nichts, wenn ich 20 Jahren den heute geborenen Kindern sage: Du hast zwar keinen Schulabschluss, aber unser Haushalt ist ausgeglichen.“ Es steht außer Frage, für solch großen, unverzichtbaren Projekte werden wir neue Schulden aufnehmen müssen. Schon John F. Kennedy wusste : Es gibt nur eins was auf Dauer teurer ist als Bildung: Keine Bildung!